Das bestehende Gebäude im Zentrum von Neuenkirchen, mit klassizistisch gestaltetem Schaugiebel, wurde bislang als Wohnhaus genutzt. Nach eingehender Prüfung der Bausubstanz und verschiedenen Nutzungskonzepten entschieden sich die Bauherren für einen Abriss und Neubau unter Erhaltung des ortsbildprägenden Straßengiebels.
Bei dem Gebäude handelt es sich um das Elternhaus der Bauherren. Daher war es ein besonderes Anliegen, die historische Fassade zu erhalten. Die Bestandsfassade ist durch Edelstahl-Ankerplatten an dem neuen massiv errichteten Gebäude rückverankert. Die historische Fassade besitzt eine Innendämmung aus Kalzium- Silikatplatten.
Der zweigeschossige Massivbau mit Putzfassade wird durch einen eingeschossigen Seitenflügel in Holzrahmenbauweise ergänzt.
Die historische Fassade wird dominiert durch einen Mittelrisalit, der die Fläche in zwei gleiche Seiten mit je zwei Fenstern teilt. Dieses Thema wird in der neuen Fassade aufgenommen, ebenso die Plastizität der Fassade und die Mehrfarbigkeit des Putzes. Die seitlich liegenden Fenster werden durch eine, gegenüber der Fassadenebene zurückliegende und farblich akzentuierte Fläche, zusammengefasst.
Der Seitenflügel in Holzrahmenbau hat eine gerasterte Fassade aus Holzwerkstoffplatten und ist somit als additiver Baukörper zum ursprünglichen Bauvolumen gut ablesbar. Der rückwärtige Gartenhof ist von außen nicht einsehbar. Die Behandlungsräume und der Wartebereich der Patienten sind zu diesem Garten ausgerichtet und großzügig bodengleich verglast.
Im Innenraum dominieren freundliche Farben und angenehme Materialien. Die Patienten sollen sich wohlfühlen. Innenausstattung, Möbelplanung, sowie die technische und funktionale Planung der Praxis wurde ebenfalls von uns übernommen, genau wie das abgestimmte, differenzierte Beleuchtungskonzept.